14.12.2013

Das SunForm-Imperium

Wer an dieser Stelle einen Bericht über immense Verkaufszahlen, den Marktwert oder unsere Unternehmensgröße erwartet, der braucht diesen Artikel wirklich nicht weiterlesen. Hier soll nicht mit Zahlen und Finanzen geprotzt, sondern allein das "Imperium" des Geistes, der Kreativität und der technischen Rafinesse beleuchtet werden. 

SunForm-Sonnenfänger / Kerze
SunForm-Design ist in der Tat kein Weltkonzern - im Gegenteil - hier wird noch manuell gearbeitet, geformt, gebohrt, verpackt und "eingetütet". Aber hier wird auch erfolgreich gedacht, getüftelt und konstruiert. Auf genau diesen Tätigkeiten, sowie den daraus resultierenden Ideen und technischen Lösungen basiert das "SunForm-Imperium".

Jeder, der die SunForms als Design-Sonnenfänger betrachtet, oder über ihre technisch raffinierten Detail-Lösungen gestaunt hat - wird diese Ansicht leicht nachvollziehen können. Falls nicht - nun, dann sollte er vielleicht noch ein zweites Mal hinschauen. Mit großer Wahrscheinlichkeit wurden schon wieder neue, noch überraschendere SunForms entwickelt. 


SunForm-Sonnenfänger / Tannenbaum
Die Anzahl der Designer (da zähl' ich mich auch dazu) und der Ingenieure ist überschaubar. Angesichts der Vielzahl völlig unterschiedlicher SunForms kann es einem jedoch so vorkommen, als würde sich eine Heerschar von Entwicklern dieser Aufgabe widmen. 

Umso mehr, wenn man bedenkt, dass die Sonnenfänger bereits vor vielen Jahren Einzug in unser Leben und unsere Gärten gehalten haben, ihre gestalterische Entwicklung jedoch seit ebenso vielen Jahren ...

Kurz gesagt: 
Es gibt keine nennenswerte Entwicklung.
Statt dessen gibt es runde Scheiben - oder auch eckige - oder ovale. Die gibt es dafür aber in diversen Farben und Größen.


Zugegeben - das sind erstaunlich innovative Ideen, aber wir werden die runden Scheiben wohl trotzdem nicht anbieten - wir entwerfen neue, frische und überraschende Designs, entwickeln alternative Detail-Lösungen, arbeiten mit unterschiedlichen sowie natürlichen Werkstoffen - und versuchen auf diese Weise - über kurz oder lang - unser eigenes kleines "SunForm-Imperium" aufzubauen.

Dieses Ziel mag "hoch gesteckt" erscheinen, aber wir arbeiten mit Begeisterung daran - jeden Tag - und irgendwann werden wir hoffentlich auch Dich begeistern.

30.11.2013

Das Material der Sonnenfänger - woraus bestehen sie eigentlich?

Das Scheiben-Material

Sonnenfänger - Blume
Sonnenfänger gibt es mittlerweile in vielen Formen und unterschiedlichen Farben. Allen gemeinsam ist jedoch das verwendete Material. 

Aber - was ist das eigentlich für ein sonderbares Material, welches ohne Energie leuchtet?

Hierbei handelt es sich um Acrylglas (die technische Bezeichnung hierfür lautet: Polymethylmethacrylat oder kurz: PMMA). Acrylglas ist ein thermoplastische Kunststoff (unter Temperatureinfluss verformbar) und weitreichend resistent gegen Umwelt- und Witterungseinflüsse (Alkohol und Lösungsmittel können das Acrylglas jedoch angreifen und Risse in der Oberfläche verursachen). Das Acrylglas als solches leuchtet jedoch nicht.



Dem Acrylglas sind hierfür fluoreszierende Stoffe beigemischt. Vereinfacht erklärt, besitzen diese Stoffe die Eigenschaft, das für das menschliche Auge unsichtbare, kurzwellige Licht (auch UV-Strahlung) aufzunehmen, und als langwelliges (und somit sichtbares) Licht wieder abzugeben. Unterschiedliche Stoffe können auf diese Weise entsprechend unterschiedliche Wellenlängen bzw. Farben emittieren.
Das fluoreszente Leuchten ist auf die Dauer der Bestrahlung mit Fremdlicht begrenzt. Entfällt das Fremdlicht, leuchtet das Material nur wenige Nanosekunden - und somit nicht wahrnehmbar nach. Die Scheiben (sowie auch unsere SunForms) können das Licht leider nicht speichern (sie sind nicht phosphoreszent) und leuchten daher nicht in absoluter Dunkelheit.

Weitere interessante Informationen über den eigentlichen Vorgang innerhalb der Sonnenfänger findest du im Post: Die Funktionsweise der Sonnenfänger - einfach erklärt.

Ganz ohne Energie geht es also doch nicht - es wird nur eine Art von Energie genutzt, die ohnehin vorhanden - für uns allerdings nicht erkennbar ist.


Das Schwingstab-Material


I
m Gegensatz zum Material der Sonnenfänger-Scheiben, werden die Schwingstäbe aus unterschiedlichen Materialien angeboten. Hier kommen üblicherweise
GFK (Glasfaserverstärkte Kunststoffe) unterschiedlicher Farbe zum Einsatz. Dieses Material besteht aus verschiedenen ggf. eingefärbten Kunstharzen (im rechten Bild beispielsweise Dunkelgrün). In das Harz sind (in Zugrichtung / der Länge nach) kurze oder bestenfalls endlose Glasfasern eingebettet. Durch diesen Verbund weisen GFK-Stäbe eine hohe Bruchdehnung und extreme Flexibilität auf. Diese Eigenschaften, und die sehr gute Witterungsbeständigkeit machen GFK-Stäbe zu idealen Schwingstäben für Sonnenfänger.


Vorsicht!


Bei Stäben aus glasfaserverstärkten Kunststoffen gibt es ernstzunehmende Qualitätsunterschiede. Bei GFK-Stäben geringerer Qualität stehen schon mal Glasfasern aus der Mantelfläche heraus. 
Die feinen Fasern sind zwar kaum zu erkennen, früher oder später wird man jedoch eine schmerzhafte und lang andauernde Bekanntschaft mit ihnen machen. Auf dem linken Bild kann man zwar die Fasern selbst nicht sehen - die seitliche Naht, aus der sie herausstehen ist jedoch deutlich zu erkennen. Obwohl ich bereits vor langer Zeit "Bekanntschaft mit ihnen gemacht habe", hab' ich (nur für das Foto) schon wieder ein paar von ihnen "kennen gelernt". Tu' dir bitte selbst den Gefallen, und entsorge solche Stäbe bevor du dich ernsthaft daran verletzt.

CFK-Stäbe (Carbon- oder Kohlefaserstäbe) verfügen anstelle der Glas- über Kohlefasern hoher Festigkeit. Sie sind zwar ebenfalls sehr gut zur Verwendung als Schwingstäbe geeignet, werden jedoch aufgrund ihrer hohen Kosten nicht eingesetzt.

Die Verwendung von transparenten Acrylglas-Stäben bietet sich nur bei sehr kleinen und leichten Sonnenfängern an. Obwohl sie relativ weich und flexibel sind können sie bei starker Biegung leicht brechen. Sie finden daher nur selten Verwendung.

Etwas häufiger werden Stäbe aus Metall (Stahl oder Aluminium) verwendet. Da nichtrostender Edelstahl relativ teuer ist, werden auch Stäbe aus verzinktem Stahl angeboten - selten aber auch als solche deklariert. Da nichtrostende Stähle (im Gegensatz zu normalen Stählen) nicht oder nur sehr schwach magnetisch sind, fällt die Prüfung des Materials jedoch leicht. 
Allen üblicherweise verwendeten Metallstäben gemeinsam ist jedoch die relativ hohe Steifigkeit. Sie können gut verbogen oder geknickt und somit dauerhaft verformt werden – weisen aber (aus eben diesem Grund) ein jämmerliches Schwingverhalten auf. 
Schwingstäbe werden üblicherweise im Garten, und dort in die Erde gesteckt. Da sich die Stäbe aus Metall eher dauerhaft verbiegen als sichtbar zu schwingen, können sie sich durch Windlasten leicht lockern und folgend (in dem so aufgeweiteten Loch im Erdreich) allenfalls zur Seite kippen. 
Als Schwingstäbe kann man sie also kaum bezeichnen.

Weitere Materialien

Zu einem Sonnenfänger gehören natürlich noch diverse weitere Klein- und Verbindungsteile. Insbesondere die drehbar gelagerten SunForms (wie beispielsweise die Schmetterlinge, Drachen, Kites und die Surfer) verfügen über diverse davon. Die jeweils verwendeten Materialien und die relevanten Materialeigenschaften werden auf der Shop-Seite: Material näher erläutert.

Als kleine Besonderheit unter den Sonnenfängern, verwenden wir auch verschiedene, heimische Holzarten für unsere SunForms. Bei diesem Weihnachtsbaum haben wir beispielsweise den Stamm aus Buchenholz gefertigt.

Die Symbiose aus Acrylglas und Holz war eigentlich nur ein Experiment. Das harmonische Zusammenspiel der beiden, völlig unterschiedlichen Materialien hat uns aber derart überrascht, dass wir diesen Weihnachtsbaum mit Freude in unser Sortiment aufgenommen haben. 

Und so können wir dir einen weiteren, absolut einzigartigen Sonnenfänger anbieten der seinem Vorbild (sowohl im Wohnzimmer wie auch in weihnachtlich dekorierterten Schaufenstern) ernsthafte Konkurenz macht.

28.11.2013

SunForm-Sonnenfänger - was macht sie so "anders"?

Wer heute einen Sonnenfänger kaufen möchte, hat es nicht sehr schwer. Es gibt sie an fast jeder Ecke, Qualitätsunterschiede scheinen nur wenige zu bestehen und ihre Formgebung entspricht einem "gewachsenen" Standard. Sie sind flach und rund. Runde Scheiben eben. Beides macht tatsächlich auch Sinn. Nur als Scheibe verfügt der Sonnenfänger über die nötige Fläche, um eine ausreichende Menge UV-Strahlung "einfangen" zu können - daran wird sich wohl auch zukünftig nichts ändern. Die runde Kontur minimiert die Schnittlänge und damit die Fertigungskosten sowie die abstrahlende Fläche, wodurch das Leuchten noch ein wenig heller erscheint.

Was technisch nachvollziehbar erscheint, muss jedoch nicht zwingend auch schön sein. Das Auge hängt die Messlatte meist höher als der Verstand. So eben auch beim Design der Sonnenfänger. Niemand kann wohl ernsthaft behaupten, er würde einen Kreis - und somit eine der geometrischen Grundformen - als Design oder sogar als Kunst verstehen. Auch dann nicht, wenn zwei oder mehrere dieser Kreise in einer Reihe stehen oder wenn es sich bei dem speziellen Kreis um den "Original-Kreis" handelt.

Mittlerweile gibt es in der Sonnenfänger-Branche auch Blumen und Schmetterlinge, die sich aufgrund ihrer Vielzahl jedoch lediglich noch durch ihre Kontur von den Kreisen unterscheiden. Es gibt kaum noch Blüten- oder Schmetterlingsformen, auf die nicht irgendjemand ein Geschmacksmuster angemeldet hat - sei es nun eingetragen oder nicht. Neuerdings wird sogar der Verschnitt (Die beim Ausschneiden der eigentlichen Kontur anfallenden Reste) als Design verkauft. 
Lesen sie hierzu auch den Post: Sonnenfänger - die kleine "Waffenkunde".

Manche Formen sind tatsächlich interessant, andere hingegen bedauernswert - das muss wohl jeder für sich selbst entscheiden. Allen gemeinsam fehlt jedoch die Kreativität, - die innovative Entwicklung. Es genügt nicht, einer Scheibe eine "neue Frisur" zu verpassen. 
Um sich dauerhaft von der Masse abzusetzen und etwas wirklich Neues zu erschaffen, muss  sich ein Designer auch mal etwas wirklich Neues ausdenken.


So, und häufig geschehen in unserem "Kreativ-Studio". Hier haben wir diverse Sonnenfänger entwickelt, die sich sowohl im Design als auch in der technischen Entwicklung weit über die Masse der üblichen Sonnenfänger erheben.

Diese richtungsweisenden Sonnenfänger verfügen über individuellen Charme und Charakter.

Unsere Sonnenfänger nennen wir: "SunForms" - und diesen Namen haben sie auch wirklich verdient. 



SunForm-Sonnenfänger / Surfer
Hier im Bild (am Beispiel des Surfers) kannst du recht gut erkennen wie erstaunlich einfach das Segel zusammen mit dem Surfbrett (gegen Verdrehung gesichert) auf dem Mast befestigt wird. 
Das Surfbrett selbst besteht aus satiniertem Material. Es wird vom fluoreszierenden Segel angestrahlt. 
Der Mast besteht hingegen aus poliertem, nichtrostendem Edelstahl oder Messing und ist auf industriellen Gleitlagern gelagert. Es kann sich also sehr leichtgängig und annähernd spielfrei um den Schwingstab drehen. 

Auch wenn es (auf den ersten Blick) nicht erkennbar ist - allein im dargestellten Ausschnitt steckt neben der Technik und Materialkenntnis auch eine ganze Menge Erfahrung drin.

Das sind SunForms.

26.11.2013

Die Funktionsweise der Sonnenfänger - einfach erklärt.

Sonnenfänger bestehen aus fluoreszierendem Acrylglas (die technische Bezeichnung hierfür lautet: Polymethylmethacrylat - oder kurz: PMMA). Dieses Material wird zwar von vielen Herstellern angeboten, seine Funktionsweise ist jedoch stets die gleiche. Weitere Informationen zu den verwendeten Materialien findest du im Post: das Material der Sonnenfänger / woraus bestehen sie eigentlich?

Das fluoreszierende Acrylglas filtert Teile der blauen, violetten und der, für das menschliche Auge unsichtbaren, ultravioletten Lichtstrahlen aus dem Tageslicht heraus, und wandelt es in sichtbares Licht um (diesen Vorgang wird als "Fluoreszenz" bezeichnet).  Das so erzeugte (sichtbare) Licht entsteht innerhalb der gesamten Scheibe, und wird in alle Richtungen emittiert (abgestrahlt). Ein kleiner Teil dieses Lichtes kann die Scheibe auf direktem Weg durch die Oberfläche wieder verlassen. Der verbleibende Licht-Anteil, der in nur flachem Winkel von innen auf die Oberfläche der Scheibe trifft, wird (ähnlich wie in einem Glasfaserkabel) über Totalreflexionen gespiegelt und weitergeleitet. Letztendlich treffen die Lichtstrahlen in einem stumpfen Winkel auf die Schnittkontur. Das Licht kann an dieser Stelle annähernd ungehindert aus der Scheibe austreten. Du kannst dieses Verhalten deutlich an den intensiv leuchtenden Rändern der Sonnenfänger erkennen.


Tau- und Wassertröpfchen, die auf der Scheibe haften, verändern den Lichtbrechungskoeffizienten und somit den Winkel der Totalreflexion. Hierdurch können etwas mehr Lichtstrahlen direkt wieder zurück, durch die Oberflächen der Scheiben und letztlich den daran haftenden Tropfen austreten. Aus diesem Grund leuchten die feuchten Scheiben im Bereich der Fläche etwas heller - dafür jedoch weniger an den Konturen. In den frühen Morgenstunden kann ein Sonnenfänger also ganz anders aussehen als beispielsweise in der Mittagssonne.


SunForm-Sonnenfänger / Schmetterling
SunForm-Sonnenfänger: der leuchtende Schmetterling
(in seiner allerersten Version).
Nicht drehbar - und noch ohne Flatterbänder)
An SunForm-Schmetterling kann man das beschriebene Verhalten sehr gut erkennen. 
Die Tautropfen sind an den Rändern bereits getrocknet - während sich die Tropfen zur Mitte hin noch "gehalten" haben. Am Rand erscheinen die Flügel daher dunkler und man kann sogar durch sie hindurchsehen. Durch die anhaftenden Tröpfchen ändert sich das Lichtbrechungsverhalten sowie der Winkel der Totalreflexion an der Oberfläche der Flügel. Hier "entkommen" ein paar Strahlen durch die Oberfläche der Scheibe, werden jedoch an der Oberfläche der Tröpfchen erneut gebrochen, und lassen die (ansonsten transparente) Fläche leuchten.